Weltweit erstmals im Jahr 2000 von J. Binder am Universitätsspital in Frankfurt am Main durchgeführt, hat sie sich kontinuierlich verbessert und zu einer Standardoperation entwickelt.
So erfolgten bereits im Jahr 2011 in den Vereinigten Staaten ca. 75% der Prostatakrebsoperationen mit dieser Methode. Ähnliche Zahlen gelten auch für die Schweiz, wo diese Methode inzwischen ebenfalls sehr verbreitet ist.
Bei der DaVinci-Prostatektomie wird die Prostata genau wie bei der offenen Schnittoperation vollständig mit den Endstücken von Samenleiter und Samenblasen entfernt. Der Operationszugang erfolgt „laparoskopisch,“ d.h. über kleine ca. 1cm lange Hautschnitte, so wie es z.B. bei der Gallenblasenentfernung oder der beidseitigen Leistenbruchoperation weitgehend bekannt ist. Letztlich wird das abgelöste Organpräparat dann über einen 2-3 cm langen Schnitt am Nabel entnommen.
Das einzigartige der DaVinci-Technologie ist, dass ein Operationsroboter die Handbewegungen des operierenden Arztes millimetergenau auf die für den Eingriff benötigten Instrumente überträgt. Damit wird mikrochirurgische Präzision ermöglicht. Der Operateur führt den Eingriff dabei von einer Steuerungskonsole aus.
Seine Handbewegungen an der Arbeitskonsole werden computerunterstützt über Kabelstränge an die drei Instrumentenarme weitergeleitet. Diese sind mit einer hochauflösenden 3-D Kamera und verschiedenen präzisen chirurgischen Instrumenten wie Scheren, Fasszangen und Nadelhaltern bestückt.
Die Ergebnisse einer Prostatakrebsoperation hängen nicht in erster Linie vom gewählten operativen Zugang – sei es offen-chirurgisch oder laparoskopisch – ab, sondern von der Erfahrung des Operateurs und seiner präzisen, anatomiegerechten Operationstechnik.
Seit den ersten DaVinci-assistierten Prostatakrebsoperationen vor siebzehn Jahren wurde diese Methode standardisiert und hat sich weltweit durchgesetzt. Neben der Tätigkeit als Operateur haben Dr. Binder und Dr. Bräutigam langjährige Erfahrung in der Ausbildung von DaVinci-Operateuren an vielen Kliniken weltweit.
Der Operationszugang über kleine Hautschnitte bedeutet dabei für den Patienten immer, dass seine Bauchwand nur minimalen Verletzungen ausgesetzt wird und körperliche Betätigung schnell wieder aufgenommen werden kann. Der Blutverlust ist in der Regel gering, was die Erholungszeit nach dem Eingriff ebenfalls kurzhält.
Die gute Detailsicht durch die hochauflösende 3D Optik und die Präzision des feinen Instrumentariums erleichtert das Herauspräparieren der Prostata und die gleichzeitige Schonung von Blutgefäss- und Nervenstrukturen, welche für das rasche Wiedererlangen der Harnblasenkontrolle (Kontinenz) und der Potenz entscheidend sind. Damit kann das Risiko für Harninkontinenz und Impotenz durch Einsatz dieser Technik minimiert werden.